Nachruf

Edgar Maiß war ein leidenschaftlicher Wissenschaftler und großartiger Mensch, der sich weit über die angewandte Pflanzenforschung hinaus interessierte und begeistert sein Wissen weitergab. 

Nach seinem Studium der Biologie konzentrierte er sich auf die molekularbiologische Charakterisierung von Viren, die Pflanzen infizieren können und trug maßgeblich zur Entwicklung von Methoden zur Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Pflanzengesundheit bei. Er ist einer der Pioniere für neue Konzepte und Strategien in der Phytomedizin. Seine Arbeit wurde bereits 1992 von der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft mit dem Julius-Kühn-Preis gewürdigt und es folgte 1995 der Ruf der Universität Hannover. Er übernahm die Professur am Institut für Pflanzenkrankheit und Pflanzenschutz für die Molekulare Phytopathologie und leitete und unterstützte zahlreiche Studenten bei ihren Forschungsarbeiten. 

2001 nahm er die Berufung der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in die Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit (ZKBS) an und engagierte sich in der Folge sehr aktiv in der ZKBS. Mit seiner wertvollen Expertise vertrat er leidenschaftlich und exzellent den Bereich Virologie und bereicherte das Gremium mehr als 20 Jahre. 

Seine klaren und mit großem Sachverstand vorgetragenen Ausführungen in den Diskussionsrunden der ZKBS-Sitzungen bei allen Fragestellungen rund um die biologische Sicherheit trugen maßgeblich zur hohen Qualität der Entscheidungen der ZKBS bei. 

Prof. Dr. Edgar Maiß war ein sehr kluger und aufgeschlossener Wissenschaftler, der seine Meinung immer wissenschaftlich fundiert und überzeugend vertrat. Darüber hinaus bereicherte er die Gemeinschaft mit seiner Schlagfertigkeit, seinem verschmitzten Lächeln und seinem stets wertschätzenden und respektvollen Umgang. Seine freundliche und herzliche Art machten es jedem leicht, fachlich sowie persönlich gerne mit ihm zusammenzuarbeiten. Wir Mitglieder der ZKBS haben ihn sehr geschätzt. 

Edgar Maiß wird uns sehr fehlen! Unser tiefstes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.